Psychotherapie oder Paartherapie - Wo liegt eigentlich der Unterschied?

Wenn Sie überlegen, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, fragen Sie sich vielleicht: Was genau ist der Unterschied zwischen Psychotherapie und Paartherapie? Beide Ansätze werden oft genannt – doch sie verfolgen unterschiedliche Ziele und setzen an unterschiedlichen Stellen an.

Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie richtet sich in erster Linie an einzelne Personen, die mit emotionalen, psychischen oder psychischen Belastungen umgehen möchten. Das kann beispielsweise bei Depressionen, Ängsten, Traumata oder auch Lebenskrisen der Fall sein. Sie wird eingesetzt, um psychische Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen, Trauma-Folgen oder Essstörungen zu behandeln. Hier stehen Ihre individuelle seelische Gesundheit und Ihr persönliches Wohlbefinden im Mittelpunkt.

In der Psychotherapie arbeiten Sie mit einer psychologischen Psychotherapeutin/ einem psychologischen Psychotherapeuten daran, belastende Symptome zu verstehen und zu reduzieren. Sie lernen, psychische Krankheiten zu bewältigen, negative Gedankenmuster zu verändern und neue Strategien zu entwickeln, um im Alltag wieder handlungsfähig zu sein.

Kurz gesagt: Psychotherapie zielt darauf ab, Krankheiten oder Störungen zu behandeln und Sie wieder ins emotionale Gleichgewicht zu bringen.

Und was macht Paartherapie?

Die Paartherapie hingegen hat einen anderen Fokus. Hier stehen nicht einzelne Personen im Vordergrund, sondern die Partnerschaft als gemeinsame Beziehungseinheit. Oft suchen Paare Unterstützung, wenn es wiederkehrende Konflikte gibt, die Kommunikation schwierig geworden ist oder sich die Nähe zueinander verloren hat. In der Paartherapie lernen beide, besser zuzuhören, sich verständnisvoll auszutauschen und alte Verletzungen zu heilen. Es geht darum, die Beziehung neu zu gestalten – mit mehr Vertrauen, Nähe und gegenseitigem Verständnis.

Die Paartherapie ist keine Behandlung einer psychischen Krankheit – sondern ein Angebot, um die Beziehung zu reflektieren, alte Verletzungen zu heilen und neue Verhaltensweisen zu erlernen, die Nähe und Verständnis fördern. Sie hilft Paaren, gemeinsam Lösungen zu finden, die für beide stimmen.

Wann ist was sinnvoll?

Manchmal ist es sinnvoll, beides zu kombinieren: Psychotherapie, wenn persönliche belastende Themen dringend sind, und Paartherapie, um an der Beziehung zu arbeiten. Häufig beeinflussen sich nämlich persönliche Probleme und Beziehungsthemen gegenseitig.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass die Konflikte in Ihrer Partnerschaft tiefer liegen, weil alte Verletzungen oder Muster eine Rolle spielen, ist eine Paartherapie genau der richtige Ansatz. Geht es hingegen um psychische Erkrankungen, kann eine Psychotherapie die Basis für mehr Stabilität schaffen.

Mein persönlicher Rat an Sie

Sich Unterstützung zu suchen, ist ein großer Schritt – egal ob für sich selbst oder für Ihre Beziehung. Wichtig ist, dass Sie wissen, welche Art von Hilfe Sie brauchen. Psychotherapie ist die richtige Wahl, wenn Sie mit psychischen Erkrankungen kämpfen. Paartherapie eignet sich hervorragend, wenn Sie Ihre Beziehung stärken möchten – aber auch als Single, um Ihre eigenen Beziehungsmuster besser zu verstehen und zu reflektieren.

Quellen und weiterführende Informationen

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