FAQ
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Zu Beginn klären wir gemeinsam, in welcher Situation Sie sich als Paar befinden und was Sie sich von der Beratung erhoffen. Danach arbeiten wir Schritt für Schritt an Ihrer Paardynamik – z. B. durch das Erkennen von Mustern, das Verstehen emotionaler Reaktionen und das Erproben neuer Wege im Miteinander. Die Sitzungen finden in der Regel in einem Abstand von ein bis zwei Wochen statt.
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Die Anzahl der benötigten Sitzungen ist sehr individuell und hängt von mehreren Faktoren ab – vor allem von der Komplexität der Themen und davon, wie lange die belastenden Dynamiken schon bestehen.
In der Regel benötigen Paare zwischen 5 und 15 Sitzungen, um alte Muster nachhaltig zu erkennen, zu durchbrechen und neue Wege im Miteinander zu finden. Manche Paare erleben bereits nach etwa 4 Sitzungen deutliche Verbesserungen, während andere eher einen längeren Prozess von rund 15 Sitzungen brauchen.
In meiner Arbeit nutze ich überwiegend Methoden aus der Schematherapie und der Emotionsfokussierten Paartherapie (EFT), die in Studien eine besondere Wirksamkeit gezeigt haben. Dabei ist mir besonders wichtig, dass die gemeinsame Arbeit effizient ist, aber gleichzeitig zu nachhaltigen Veränderungen führt.
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Viele Paare berichten nach einer Therapie von mehr Nähe, besserer Kommunikation und weniger Konflikten. Metaanalysen zeigen, dass Paartherapie in vielen Fällen zu deutlichen Verbesserungen führt (Shadish & Baldwin, 2003). Allerdings profitieren nicht alle Paare gleichermaßen, da Motivation und Problemtiefe eine wichtige Rolle spielen (Lebow et al., 2012).
Welche Methoden sind besonders wirksam?
Besonders gut erforscht und erfolgreich sind die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) und die Schematherapie für Paare.EFT zeigt in Studien, dass etwa 70 % der Paare nach Therapieende eine deutliche Verbesserung ihrer Beziehung erleben und rund 90 % zumindest profitieren (Johnson et al., 1999; Wiebe & Johnson, 2016).
Für die Schematherapie zeigen Studien, dass sie helfen kann, Vertrauen wiederherzustellen und die Beziehungsqualität bei Paaren mit schwereren Konflikten zu verbessern (Lockwood & Perris, 2012; Yalcin et al., 2023).
Wie lange halten die Veränderungen an?
Langfristige Verbesserungen sind möglich, wenn Paare das Gelernte in den Alltag übertragen. Studien zeigen, dass viele Paare auch nach 2–3 Jahren noch von den Veränderungen profitieren (Wiebe & Johnson, 2016).Wovon hängt der Erfolg ab?
von der Bereitschaft beider Partner, sich einzulassen
von der Dauer und Schwere der Probleme
von der therapeutischen Allianz
und davon, ob neue Muster im Alltag geübt und gefestigt werden (Sprenkle, 2012).
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Professionelle Paartherapie ist teuer, weil Paartherapeut:innen i.d.R. ein mind. 5-jähriges Psychologiestudium und spezieller Fortbildungen und Weiterbildungen absolviert haben. Zusätzlich nehmen professionelle Paartherapeut*innen auch Supervisionen in Anspruch. Jede Sitzung erfordert zudem umfassende Vorbereitung, Nachbereitung und volle Konzentration, da sensible Themen wie Vertrauen, Nähe und Konflikte behandelt werden. Die Kosten spiegeln also Qualifikation, Verantwortung und den hohen Aufwand wider, der nötig ist, um die Beziehung professionell zu unterstützen.
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Die Schematherapie basiert auf der Idee, dass frühe Erfahrungen tiefe Muster (Schemata) in unserem Denken, Fühlen und Verhalten prägen. In der Paartherapie hilft diese Therapieform, eigene und partnerbezogene Muster zu erkennen und besser zu verstehen.
Sie arbeitet mit kognitiven, emotionalen und verhaltenstherapeutischen Methoden, um diese Muster zu verändern.
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Paartherapie richtet sich an Menschen mit Beziehungsfragen – unabhängig davon, ob eine psychische Erkrankung vorliegt. Sie ist keine Heilbehandlung im Sinne der Psychotherapie und wird deshalb nicht von den Krankenkassen übernommen. Bei psychischen Erkrankungen (z. B. Depressionen, Angststörungen) ist eine Psychotherapie die richtige Anlaufstelle.
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Das ist keine Seltenheit. Auch eine Einzelberatung kann sehr hilfreich sein, um die eigene Perspektive zu sortieren, neue Impulse für die Beziehung zu entwickeln oder Klarheit über die nächsten Schritte zu gewinnen.
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Ja, auf jeden Fall. In meiner Arbeit und in der schematherapeutischen sowie emotionsfokussierten Paartherapie spielt Gender oder sexuelle Orientierung keine Rolle – entscheidend ist Ihre Beziehung zueinander. Alle Paarkonstellationen sind willkommen. Der Fokus liegt darauf, Verbindung zu stärken, Verständnis zu fördern und gemeinsame Lösungen zu entwickeln – unabhängig davon, wie Ihre Beziehung aussieht oder wen Sie lieben.
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Nein. Eine Paartherapie ist nicht nur dann sinnvoll, wenn bereits eine akute Krise oder ein schwerer Konflikt besteht. Viele Paare nutzen die Sitzungen auch präventiv, um ihre Beziehung zu stärken, besser miteinander zu kommunizieren und Missverständnissen vorzubeugen.
Gerade wenn das Gefühl entsteht, sich langsam auseinanderzuleben oder immer wieder kleine Missverständnisse die Nähe belasten, lohnt es sich, frühzeitig hinzuschauen. Oft reichen in solchen Fällen schon wenige Sitzungen, um neue Impulse zu bekommen und die Verbindung zueinander zu vertiefen.