Warum Kommunikation nicht das A&O in einer Beziehung ist

Viele Paare glauben: „Das Wichtigste in einer Beziehung ist gute Kommunikation.“ Natürlich hilft es, miteinander zu reden. Doch wer schon einmal erlebt hat, dass Gespräche immer wieder im Streit enden, weiß: Kommunikation allein reicht nicht. In meiner Praxis für Paartherapie sehe ich oft, dass Paare sehr viel miteinander reden – und trotzdem nicht weiterkommen. Warum ist das so?

Kommunikation ist nur die Spitze des Eisbergs

Missverständnisse, unausgesprochene Erwartungen oder verletzende Worte sind häufig der Auslöser für Konflikte. Aber die eigentliche Ursache liegt tiefer: in unseren Gefühlen und in den Mustern, die wir unbewusst in unsere Partnerschaft hineintragen.

Darum reicht es nicht, nur über „bessere Gesprächstechniken“ zu sprechen. Wirklich hilfreich ist es, die tieferen Dynamiken in der Beziehung zu verstehen. Hier kommen Ansätze wie die Schematherapie und die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) ins Spiel.

Schematherapie in der Paartherapie: Alte Muster verstehen

Die Schematherapie geht davon aus, dass wir bestimmte Grundmuster („Schemata“) aus unserer Kindheit und unseren Erfahrungen mitbringen.

  • Manche Partner ziehen sich in Konflikten zurück, um sich zu schützen.

  • Andere suchen Nähe und fordern viel Aufmerksamkeit ein.

Treffen diese Muster aufeinander, entsteht oft ein Kreislauf: Einer drängt, der andere zieht sich zurück. Das führt zu Frust – egal, wie viel geredet wird. In der Paartherapie helfe ich Paaren in Düsseldorf dabei, diese Muster zu erkennen und neue Wege zu finden.

EFT: Emotionale Verbundenheit statt endloser Diskussionen

Die Emotionsfokussierte Therapie (EFT) stellt nicht die Worte, sondern die Gefühle ins Zentrum.

  • Paare lernen, ihre tiefen Bedürfnisse klarer zu spüren und zu zeigen.

  • Statt Schuldzuweisungen entsteht mehr Verständnis füreinander.

EFT hilft, aus dem „Streit-Modus“ auszusteigen und wieder emotionale Nähe aufzubauen – etwas, das mit reiner Kommunikation oft nicht gelingt.

Fazit: Beziehung verbessern heißt nicht nur reden

Kommunikation ist wichtig, aber sie ist nicht das A&O einer glücklichen Beziehung. Entscheidend ist, die darunterliegenden Muster und Emotionen zu verstehen.

In meiner Praxis für Paartherapie in Düsseldorf und online unterstütze ich Paare dabei, genau das zu tun – mithilfe von Schematherapie und EFT. So können Beziehungen wachsen, ohne dass man sich im Kreis dreht.

Quellen und weiterführende Literatur

Roesler, C., & Sanders, R. (2009). Paarbeziehung als Bindung: Konzeptualisierung der Paarbeziehung in der Emotionsfokussierten Paartherapie (EFT) und Vorhersage ihrer Entwicklung anhand des Paarinterviews zur Beziehungsgeschichte. Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis, 41(3), 569–578. https://www.eftcd.de/wp-content/uploads/2020/02/Christian-Roesler-Rudolf-Sanders-Pilotstudie-zu-EFT.pdf

Frank-Noyon, E., & Roediger, E. (Hrsg.). (2020). Die schematherapeutische Praxis mit Paaren in schwierigen Therapiesituationen. DGVT-Verlag. https://www.dgvt.de/fileadmin/user_upload/Bilder/Publikationen/News/Inhaltsverzeichnis_4_2020.pdf

Johnson, S. M. (2004). The practice of emotionally focused couple therapy: Creating connection. Brunner-Routledge. https://de.wikipedia.org/wiki/Emotionsfokussierte_Therapie

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Warum Paartherapie ihren Preis hat - was hinter den Kosten steckt